Eine Biografie in Selbstzeugnissen und Dokumenten
692 Seiten; gebundene Ausgabe
Über 200 Abbildungen; viele in Farbe
24 cm x 17,5 cm
ISBN 978-3-98084446-8
€ 38,-
Kaisertreu und zugleich standhaft gegenüber dem militärischen Komplex des Wilhelminischen Zeitalters – so erleben wir den gebürtigen Nassauer Albert Dieckmann (1854 – 1914)
als hohen Verwaltungsbeamten in Elsass-Lothringen.
Aus ärmlichen Verhältnissen im ländlichen Pfarrhaus auf dem Westerwald stammend, nach einer Jugend in Verwahrlosung und Rettung im letzten Augenblick, nach entbehrungsreicher
Ausbildungszeit zum Juristen in der hessischen Provinz macht Dieckmann Karriere in den „Reichslanden“.
Sein Ideenreichtum, gepaart mit Augenmaß und einem menschlichen Blick für die Sorgen und Nöte der einfachen Leute, bringen ihn in hohe Ämter – bis zum Polizeipräsidenten von
Mülhausen im Elsass. Weil er sich dort, solidarisch mit den Elsässern, gegen die Schikanen des hohen Militärs stemmt, lässt ihn Wilhelm II. fallen – „sein“ Kaiser, für den
er zuvor als Krönung seines Lebenswerks die Schenkung der Hohkönigsburg bei Schlettstadt auf den Weg gebracht hatte.
Auf dem Schachbrett von Generalität, Opportunisten und Hofschranzen war für eine moralisch integre Figur wie Dieckmann kein Platz mehr. In Straßburg mit einem ehrenvollen
Posten kaltgestellt, starb er kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges.